Sehr geehrter Herr Landrat Makiolla,
am 10. März 2014 stellten Sie die Kriminalstatistik 2013 vor. Auch ohne diese Zahlen zu kennen hätte Ihnen die Mehrheit der Schwerterinnen und Schwerter die immer weiter ansteigende Zahl an Einbrüchen prognostizieren können, denn es vergeht kaum ein Tag, an dem es in Schwerte nicht einen Einbruch zu vermelden gibt. Sie verkünden Zahlen, aber hinter jeder Zahl, die sich in Ihrer Statistik befindet, steht ein Schicksal und die Angst vieler, das nächste Opfer sein zu können. Es genügt daher nicht, sich wie bisher auf die in den meisten Fällen leider erfolglose Verfolgung der Straftäter zu konzentrieren oder die Einbrüche statistisch zu verwalten. Polizeiarbeit bedeutet auch Präventionsarbeit. Diese, vorausgesetzt sie wird vernünftig durchgeführt, kann sehr wirkungsvoll sein. Ich wohne auf der Schwerterheide, einem Gebiet von vielen in Schwerte, das aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage häufig zum Ziel von Einbrüchen wird. Im Gespräch mit Nachbarn und weiteren Anwohnern wird mir täglich bewusst, wie viel Angst die Menschen haben und ich bin nicht länger gewillt, dies stillschweigend hinzunehmen. Darüber hinaus darf ich Ihnen versichern, dass weder den Anwohnern noch mir jemals in der vergangenen Zeit ein Polizist außerhalb seines Fahrzeuges beim durchstreifen der betroffenen Gebiete begegnet ist. Auch das Durchfahren von betroffenen Gebieten ist nicht dergestalt verlaufen, das Anwohner die Präsenz der Polizei bemerkt hätten. Wenn Sie nun darstellen, dass Ihre Polizeibeamtinnen und -Beamten die von Einbrüchen stark betroffenen Gebiete bestreift hätten und dieses dazu geführt habe, dass an diesen Orten eine Erhöhung der Einbruchszahlen stattgefunden hat, kann ich mich nur wundern. Von der von Ihnen zitierten angeblichen vermehrten Bestreifung der stark betroffenen Bereiche haben die Anwohner der betroffenen Bereiche auch in Ergste, Schwerte Nord, Holzen und den weiteren betroffenen Gebieten nichts mitbekommen. Darüber hinaus wirkt es in meinen Augen relativ hilflos, Streifenwagen mit einschlägigen Slogans zu bekleben und damit die Verantwortung wieder einmal an die Bürgerinnen und Bürger abzugeben. Unter dem Motto: „Du musst Dein Haus sicher machen und wenn Du es nicht schaffst, bist Du selbst schuld“, empfinde ich als traurige Einstellung den Menschen gegenüber. Wie Ihre Mitarbeiter selbst in einer Pressekonferenz ausführen, setzen Sie augenscheinlich in erster Linie auf sogenanntes „Büchsenglück“. Alleine diese Ausdrucksweise wirkt wie blanker Hohn angesichts der Sorgen der dort wohnenden Bürgerinnen und Bürger. Auch die Ausführungen zu Ihren künftigen Vorhaben, in den betroffenen Gebieten uniformierte Beamte gegen Zivilbeamte auszutauschen, erscheinen mir ein weiterer ziel- sowie einfallsloser Schritt, der nur mit einer großen Portion Verzweiflung und Hilflosigkeit gegenüber der Bedrohung der Bürgerinnen und Bürger zu erklären ist, das Problem aber nicht lösen kann. So leichtfertig kann man nicht mit den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger umgehen, die auf Grund Ihrer bisherigen vollkommen wirkungslosen Präventionsarbeit in großer Angst vor Einbrüchen leben müssen. 184 Einbrüche im Jahr 2013 und davon nur 10 aufgeklärte Fälle, das ist viel zu wenig und müsste Sie zu einem Umdenken bewegen. Ich möchte Sie nunmehr bitten, die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger endlich ernst zu nehmen. Wenn Ihnen eigene Ideen für ein sinnvolles Präventionskonzept fehlen, sollten Sie, wie es auch Unternehmen machen, wenn sie Probleme alleine nicht lösen können, sich einmal fachkundig und professionell von externen Experten beraten lassen, anstatt diese Problematik weiterhin auf dem Rücken der Schwerterinnen und Schwerter auszusitzen und auf zukünftiges „Büchsenglück“ zu hoffen.
Mit freundlichen Grüßen
Bianca Dausend
Notwendige Cookies sind für die ordnungsgemäße Funktion der Website unbedingt erforderlich. Diese Kategorie enthält nur Cookies, die grundlegende Funktionen und Sicherheitsmerkmale der Website gewährleisten. Diese Cookies speichern keine persönlichen Informationen.
Alle Cookies, die für die Funktion der Website möglicherweise nicht besonders erforderlich sind und speziell zur Erfassung personenbezogener Daten des Benutzers über Analysen, Anzeigen und andere eingebettete Inhalte verwendet werden, werden als nicht erforderliche Cookies bezeichnet. Es ist obligatorisch, die Zustimmung des Benutzers einzuholen, bevor diese Cookies auf Ihrer Website ausgeführt werden.